Die neuste Idee der SVP: Frauen sollen die Kosten für die Abtreibung selber tragen, damit Gesundheitskosten eingespart werden können

«Die Frauen sollen Abtreibungen selber berappen.» fordert SVP-Nationalrat Peter Föhn. Die Krankenkasse soll nur nach einer Vergewaltigung oder bei Lebensgefahr für die Mutter bezahlen. Damit will Nationalrat Föhn Frauen von der Abtreibung abhalten: Werden die Kosten nicht übernommen, so entschliessen sich mehr Frauen für eine Geburt, glaubt Föhn. Und er verbindet diese Forderung noch mit dem Vorwand der Kosteneinsparung von jährlich 20 Mio. Franken dank der Streichung des Schwangerschaftsabbruch aus dem Krankenkassen-Leistungskatalog. Dies nennt sich doch mal ironisch gesagt ein konstruktiver Vorschlag zur Gesundheitspolitik aus den Reihen der SVP.

Scheinbar gehört das Rechnen nicht zu den Stärken von SVP Nationalrat Peter Föhn, denn eine Geburt ist bis zu zehn Mal teurer als ein Schwangerschaftsabbruch. In der Schweiz haben im vergangenen Jahr 10"848 Frauen ihre Schwangerschaft abbrechen lassen. Die ist weniger als vor 7 Jahren und im internationalen Vergleich eher tief. Die Kosten trägt die Krankenkasse – rund 600 Franken in den ersten sieben Wochen, später bis 1500 Franken.

Die Konsequenzen dieser Forderung wären fatal. Frauen, die sich keinen fachgerechten Eingriff mehr leisten könnten, würden notgedrungen irgendwelchen Pfuscher für den Schwangerschaftsabbruch aufsuchen; die Folgekosten hierzu wären weitaus höher, als die erwarteten Kostenersparnisse.

Die FDP Frauen haben sich im Jahr 2002 aus Überzeugung für eine Fristenregelung ausgesprochen. Diese wurde auch durch das Stimmvolk mit 72 % Ja-Stimmen klar angenommen. Dass sich nun ein SVP Nationalrat hinter dem Deckmantel einer allfälligen Kosteneinsparung dem klaren Volksentscheid widersetzen will, ist mehr als merkwürdig.

Hinter jedem Abbruch steht ein persönliches Schicksal und der Entscheid fällt immer schwer. Die Schweizerinnen sollen selber über ihr Leben entscheiden können, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sind unser höchstes Gut. Dass das Thema nun wieder von einem Bundesparlamentarier aufgegriffen wird, der seine moralischen und persönlichen Überzeugungen den Frauen aufzwingen will, erschreckt. Die FDP Frauen werden sich auch in Zukunft für Rechte der Frauen einsetzen und widersetzen sich massiv solchen absurden Forderungen aus den Reihen der SVP.

 


 

Kontakt

Jacqueline de Quattro, Präsidentin FDP Frauen, Regierungsrätin Kanton Waadt Claudine Esseiva, Generalsekretärin FDP Frauen, +41 78 801 99 99

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