Inländisches Arbeitskräftepotential optimal nutzen

Ja zur Weiterführung der Anschubfinanzierung für familienergänzende Kinderbetreuung

Nach dem Ja zur Masseneinwanderungsinitiative vom 9. Februar 2014 muss die Schweiz das inländische Arbeitskräftepotential noch besser nutzen. Hierzu gehört als eines der obersten Ziele die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Noch immer haben wir in der Schweiz zuwenig familienergänzende Betreuungsangebote. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass das Parlament die Weiterführung und Weiterentwicklung der Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung um weitere vier Jahre beschlossen hat.

Nach dem 9. Februar 2014 müssen wir den Menschen, die erwerbstätig sein wollen, den roten Teppich ausrollen. Rund 245'000 Frauen geben in Umfragen an, gerne eine Erwerbsarbeit ausüben oder ihr Teilzeitpensum aufstocken zu wollen. Doch sie können ihr Potential nicht einbringen, da die Möglichkeit für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Schweiz immer noch nicht in allen Kantonen gegeben ist. Wir haben immer noch massiv zu wenige familienergänzende Betreuungsplätze für Vorschulkinder (11% Deckungsgrad von KITAs und Tageseltern gemäss Studie Infras) und Schulkinder (8% Deckungsgrad von Tagesstrukturen gemäss Studie Infras). Weitere Zahlen zeigen, dass rund 5,75 Milliarden Franken in die Hochschulausbildung von Frauen investiert wurden, die momentan nicht erwerbstätig sind.

Diese Fakten zeigen, dass unsere Forderungen nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur mit den immer stärker werdenden gesellschaftlichen Realitäten begründet werden, sondern sie sind ein ureigenes Wirtschaftsprogramm. Und: jeder in die familienergänzende Betreuung investierte Franken kommt infolge höherer Steuereinnahmen und Altersvorsorgebeiträgen wieder an den Staat zurück.

Klar ist, dass die Anschubfinanzierung alleine nicht genügt. Hohe bürokratische Hürden behindern die Schaffung neuer Betreuungsangebote – damit muss endlich Schluss sein. Und schliesslich ist auch bei der Besteuerung anzusetzen: Zweitverdienerinnen und Zweitverdiener werden heute steuerlich bestraft, sodass sich vielfach eine Erwerbstätigkeit beider Elternteile nicht lohnt. Wir fordern deshalb die Einführung der Individualbesteuerung sowie höhere Abzüge für die Fremdbetreuung.

Projekt von alt Bundesrat Couchepin ist ein Erfolg
Das von alt Bundesrat Pascal Couchepin initiierte Projekt der Anschubfinanizerung für familienergänzende Kinderbetreuung ist eine Erfolgsgeschichte. Es konnten dank diesem Programm mehr als 43'000 neue Betreuungsplätze (etwa hälftig KITAs und Tagesstrukturen) geschaffen werden. Dies entspricht einer Erhöhung von knapp 80 Prozent des Angebotes. Das Projekt ist ebenfalls überdurchschnittlich nachhaltig: 99 Prozent der Vorschulangebote und 94 Prozent der Angebote für Schulkinder existieren vier Jahre nach dem Rückzug des Bundes als Leistungsvertragspartner nach wie vor. Damit sind die Finanzhilfen das mit Abstand wirkungsvollste Impulsprogramm des Bundes.

 


 

Kontakt

Christa Markwalder, Nationalrätin, 079 222 52 80
Petra Studer, Vize-Präsidentin FDP Frauen. 079 474 65 62, petra.studer@netzwerk-future.ch
Claudine Esseiva, Generalsekretärin, 078 801 99 99, esseiva@fdp.ch