Die seit 1998 zunehmenden Bonuszahlungen tragen beträchtlich dazu bei, dass sich die Lohnschere zwischen Frauen- und Männerlöhnen nicht schneller schliesst. „Die Business and Professional Women fordern mehr Transparenz im Bereich der Boni und der Fringe Benefits" erklärt Ursula Haller, Nationalrätin BDP in Bezug auf die Abstimmungen am Sonntag.
Die Lohngleichheit ist ein strategischer Pfeiler der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozi-alpolitik. Auch die Altersvorsorge hängt entscheidend vom Lohneinkommen ab, weshalb die Lohngleichheit unabdingbar ist. Marina Carobbio, Nationalrätin, nimmt für die SP Frauen auch den Bund und die Kantone in die Pflicht: „Es reicht nicht, nur Gesetze zu erlassen, wie das Gleichstellungsgesetz im Erwerbsleben und das Bundesgesetz über das Beschaffungswesen. Es braucht auch Ressourcen und Instrumente, um deren Umsetzung zu kontrollieren. So ist der Ausbau der Lohngleichheitskontrollen im Beschaffungswesen unabdingbar".
Lohnungleichheiten haben Einfluss auf eine Reihe von Entwicklungen im Erwerbsleben. Der Staat investiert Millionen in die Ausbildung von Frauen. Mehr Frauen als Männer schliessen mittlerweile einen Hochschulabschluss ab. Trotzdem werden sie am Markt weniger gut bezahlt. „Das zieht eine Reihe von Konsequenzen nach sich, die volkswirtschaftlich ineffizient und somit nicht im öffentlichen Interesse sind. Eine konsequente Bekämpfung von Lohnungleichheiten ist deshalb unabdingbar" erklärt Tiana Moser im Namen der GLP.
Die FDP.Die Liberalen Frauen nehmen die Unternehmen und die Wirtschaft in die Pflicht und fordern diese auf, dem Lohngleichheitsdialog der Sozialpartner beizutreten. So sind bis heute erst 32 Unternehmen bereit, mittels des Dialogs ihre Löhne transparent über-prüfen zu lassen. Das Ziel liegt bei 100 Unternehmen bis 2014. „Dieses Resultat ist alles andere als zufriedenstellend. Ich erwarte nun eine Offensive zur Stärkung des Lohn-gleichheitsdialogs" erklärt Carmen Walker Späh.
„Ob in Lohn- oder GAV-Verhandlungen, die Gewerkschaften bleiben nicht nur im Hinblick auf den 8. März dran am Thema Lohndiskriminierung" erklärt Christine Michel, Co-Präsidentin der SGB Frauenkommission. Sie packen das Thema Einkommen und Gleich-stellung konkret an. Die Stimmbevölkerung wird sich nämlich in naher Zukunft zu mehr Gleichstellung äussern können: Mit der Mindestlohninitiative des SGB, der einen Min-destlohn von 4'000 Franken pro Monat verlangt. 400'000 Menschen, davon 300'000 Frauen werden unverzüglich davon profitieren können.
Kontakt
SP Frauen Schweiz: Nationalrätin Marina Carobbio, +41 79 214 61 78
BPW: Nationalrätin Ursula Haller, +41 79 330 72 60
SGB Frauenkommission: Christine Michel, Co-Präsidentin, +41 79 275 14 20
FDP.Die Liberalen Frauen: Carmen Walker Späh, Präsidentin, +41 79 575 67 66
GLP: Nationalrätin Tiana Moser, Fraktionspräsidentin, +41 76 388 66 81
Grüne Frauen: Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin, +41 76 391 79 15
CVP Frauen: Nationalrätin Barbara Schmid-Federer, +41 79 629 54 49