Von der Lust an der Macht

Mehr Frauen in der Führungsetage

Frauen sollen nach oben, sagen die einen. Sie wollen nicht, sagen die andern. Carolina Müller-Möhl (Müller-Möhl Group), Katja Gentinetta (Publizistin) und Carmen Walker Späh (Präsidentin FDP Frauen Schweiz) diskutierten unter der Leitung von Christina Neuhaus, NZZ, im Zürcher Hotel Glockenhof. Die Tatsachen sprechen im Jahr 2011 für sich: Nur 3 % Frauen in der Verwaltungsräten, lediglich 5 % Frauen als CEOs und 19.3 % Lohnunterschied zwischen Männer und Frauen, davon sind 8 % nicht erklärbar (Quelle SGV). Teilweise sind die Unterschiede den Frauen selber zuzuschreiben, ihre Studienwahl ist nicht immer ökonomisch optimal. Ein wesentlicher Teil der ungerechten Lohn- und Aufstiegschancen ist jedoch systembedingt.

Die Frauen werden ungeduldig, weitere Jahrzehnte werden sie nicht auf die Gleichstellung warten. FDP Frauen-Präsidentin Carmen Walker Späh stellt fest: «Macht ist männlich geprägt und seit Jahrhunderten gelebt. Es ist höchste Zeit für einen Paradigmenwechsel und ein neues Bewusstsein in den Teppichetagen». Dass es zu wenige qualifizierte und willige Frauen gäbe, treffe nicht zu. Für die Jungunternehmerin Annette Liggenstorfer Heimlicher von der Firma Contrinex liegt es auf der Hand: «Junge Frauen mit Ambitionen gibt es, die Behauptung „wir würden ja gerne Frauen fördern, aber wir haben keine“ lasse ich nicht gelten. Wir Frauen brauchen Netzwerke, mehr Visibilität und Vorbilder, damit wir es bis in die Teppichetage schaffen.»

Gender Diversity bringt Erfolg

Die gläserne Decke hat noch fast keine Sprünge, obwohl gemischte Teams der Wirtschaft nachweislich mehr Innovation und Erfolg bringen. Carolina Müller-Möhl zeigt mit eindrücklichen Zahlen auf, dass die Wirtschaft die weiblichen Fachkräfte braucht: „Die neuste Studie von McKinsey Women Matter 2010 zeigt klar auf, Unternehmen mit besonders vielen Frauen in Führungsgremien haben eine 41 % höhere Eigenkapitalrendite als jene, welche ausschliesslich von Männer geleitet werden, 60 % aller Wirtschaftsstudienabgänger in Deutschland sind Frauen und bis 2020 werden in unserem nördlichen Nachbarland schätzungsweise 2 Millionen Fachkräfte fehlen. Die Wirtschaft braucht die Frauen!“ Frau Katja Gentinetta fährt fort: „Diese Zahlen zeigen eindeutig, dass mehr Frauen auf Führungsebene den wirtschaftlichen Erfolg positiv beeinflussen. Die Wirtschaft muss jetzt aufwachen und handeln!“

Die Organisatorin und Gemeinderätin der Stadt Zürich Tamara Lauber appelliert an das politische Gewissen und an die Eigenverantwortung: "Im politischen Geschehen haben die Wählerinnen und Wähler die Wahl. Ganz nach unserem Motto: Frauen wählen; denn die Zukunft ist weiblich - aus Liebe zur Schweiz."

 


 

Kontakt

Carmen Walker Späh, Präsidentin FDP.Die Liberalen Frauen, +41 79 575 67 66
Tamara Lauber, Gemeinderätin Stadt Zürich, +41 79 688 33 23
Claudine Esseiva, Generalsekretärin FDP Frauen, +41 78 801 99 99

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