Zukunft der Schule – Schule mit Zukunft!

Das Thema Schule erhitzt schweizweit die Gemüter und oft führt die Diskussion zu der heiklen Frage, welche Erziehung und Betreuung für unsere Kinder am Besten sind. Die Netzwerkveranstaltung „Zukunft der Schule – Schule mit Zukunft“ vom 8. November diente dazu aufzuzeigen, welchen Herausforderungen wir uns in Zukunft in der Bildungspolitik stellen müssen und wo Handlungsbedarf besteht. Die FDP Frauen Schweiz mit ihrer Präsidentin Frau Jacqueline de Quattro engagieren sich aktiv für eine moderne Bildungspolitik und wollen, dass Themen wie Berufsbildung und die Qualität der Schulen vermehrt auf nationaler Ebene diskutiert werden.

HarmoS ist das aktuelle Thema in der heutigen Bildungspolitik. Aufgrund des Entscheides im Kanton Luzern ist es umso wichtiger, die Bevölkerung zu informieren und bestehende Ängste abzubauen. Frau Regierungsrätin Ursula Gut brachte auf den Punkt: „Harmonisieren heisst nicht uniformieren und schon gar nicht zentralisieren. HarmoS geht die Herausforderungen in der Bildungspolitik massvoll an, harmonisiert nur die notwendigen Bereiche, lässt den Kantonen grossen Spielraum in der Umsetzung und nimmt Rücksicht auf die verschiedenen Sprachregionen.“. HarmoS will einzig gemeinsame Rahmenbedienungen schaffen, damit alle Kinder, die in der Schweiz aufwachsen die gleichen Chancen haben.

In seinem Vortrag zeigte Herr Prof. Dr. Stefan C. Wolter auf, dass die Solidarität zwischen Jung und Alt im Bereich der Bildungspolitik überhaupt nicht funktioniert. Die Studie zeigt klar auf, dass die Jungen mit den Alten solidarisch sind, aber nicht umgekehrt. Umso älter die Schweizerinnen und Schweizer werden, umso weniger sind sie bereit für die Bildung auszugeben oder zu investieren. Auch besteht ein grosser Unterschied bei der Qualitätsbeurteilung der Schulen, Männer sind signifikant zufriedener mit der Schule als Frauen. Ebenfalls gibt es einen grossen Unterschied zwischen Stadt und Land. Eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer, 65 % sprechen sich für eine freie Schulwahl bei den öffentlichen Schule aus. Eine sehr interessante Zahl, da das Thema der freien Schuhwahl uns in nächster Zeit vermehrt beschäftigen wird. Auch hier ist wieder ein Unterschied zwischen Männer und Frauen zu beobachten, Männer sind mehrheitlich gegen eine freie Schulwahl. Auch bei den privaten Investitionen bestehen ganz andere Wahrnehmungen zwischen Männern und Frauen. Frauen sind sich den Ausgaben vielmehr bewusst als Männer und sind auch bereit, in ihr Kinder zu investieren.

Aus der Sicht einer engagierten und berufstätigen Mutter erzählte die ehemalige Skirennfahrerin Corinne Schmidhauser. Schnell wurde klar, wie kompliziert und umständig ein Alltag mit zwei schulpflichtigen Kindern aussieht. Die Schule richtet sich oft nicht an den Kindern aus, sondern an den Lehrern. Da ist ein Umdenken nötig, damit die Schulen in erster Linien an den Bedürfnissen der Kindern und Eltern ausgerichtet wird und nicht an den internen organisatorischen Anliegen.

Frau Dr. dres. Miriam Leuchter von der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz informierte in ihrem Referat, wie es heute überhaupt in den Basisistufen (Kindergarten, 1. und 2. Klasse) aussieht, was die Kinder lernen und wie die Betreuungspersonen ausgebildet werden. Das Schreckensgespenst mit armen weinenden Kindern hinter Schulbänken konnte Frau Leuchter gekonnt vertreiben.

Frau Regierungsrätin Beatrice Jann zeigte am Beispiel des Kantons Nidwalden auf, wie ein kleiner Kanton mit den Herausforderungen an ein modernes Bildungssystem umgeht. Eigentlich könnten wir den Kanton Nidwalden als Vorbild nehmen, denn dank der volksnahen und pragmatischen Politik schaffte es dieser ländliche Kanton vielen grossen Kantonen eine grossen Schritt voraus zu sein. Es laufen bereits mehrere Projekte mit der Basisstufe erfolgreich an. Aber auch in Nidwalden wird HarmoS zur Abstimmung kommen und Frau Jann ist sich dank den Erfahrungen in Luzern bewusst, dass auch sie aufpassen müssen und sehr viel Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung tätigen müssen.

Frau Jacqueline de Quattro, Präsidentin der FDP Frauen Schweiz und Regierungsrätin des Kantons Waadt schloss mit den Worten ab, dass die Bildung ein klarer Schwerpunkt in unserer Politik ist und dass wir den Kindern und Jungen eine Stimme geben müssen, denn schlussendlich entscheiden wir über ihre Zukunft. Die Resultate der Studien von Herrn Wolter müssen wir wahrnehmen und diese mangelnde Solidarität politisch aufgreifen. Ein modernens Bildungssystem ist der Grundstein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für die wir uns seit Jahren engagieren.

 


 

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Claudine Esseiva, Generalsekretärin, +41 78 801 99 99